Rezensionen

“Die Frauen von Kilcarrion” von Jojo Moyes

Ihr Lieben,

die meisten Leser und Leserinnen von uns kennen mittlerweile die Reihe um Louisa Clark, welche durch “Ein ganzes halbes Jahr” bekannt wurde. Seitdem lese auch ich die Bücher der Autorin unwahrscheinlich gern, auch in dem Wissen, dass mich wohl keine Geschichte so sehr berühren wird wie die Erste, die ich jemals von ihr gelesen habe. Trotzdem freue ich mich jedes Mal auf neue Werke von Jojo Moyes und war demnach auch sehr gespannt auf “Die Frauen von Kilcarrion”, welches das eigentliche Debüt von ihr war, nur jetzt mit neuer Übersetzung erschienen ist.

Klappentext: Kates Verhältnis zu ihren Eltern war immer schwierig. Als junge Frau hat sie Irland verlassen, unverheiratet und schwanger, um in London neu anzufangen. Bei ihrer eigenen Tochter wollte sie alles besser machen. Kates unstetes Leben jedoch belastet die Beziehung zu der mittlerweile sechzehnjährigen Sabine. Als die Kluft zwischen ihnen immer größer wird, macht sich Sabine auf den Weg nach Irland, um auf Gut Kilcarrion ihre Großmutter kennenzulernen. Joy freut sich darauf, ihre Enkelin zu sehen. Sie hofft, dass sie zu ihr die Verbindung aufbauen kann, die sie zu ihrer Tochter Kate so schmerzlich vermisst. Aber Sabines unbefangene Art wirbelt das Leben auf Kilcarrion durcheinander und zwingt Joy, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Gut gehütete Geheimnisse kommen ans Licht. Und alle drei Frauen müssen sich fragen, ob sie bereit sind, zu verzeihen und die Wunden der Vergangenheit heilen zu lassen.

Auch wenn ich am Anfang meine Probleme hatte in die Geschichte zu finden und eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, war diese Story dennoch etwas ganz Besonderes für mich. Es zeigte, wie sehr das Leben einen Menschen und dessen Handlungen beeinflussen kann, egal wie sehr man sich vorgenommen hat, dass es anders laufen soll. Diese Geschichte zeigte den Beginn einer großen Liebe und wie diese durch das Leben auf die Probe gestellt wurde. Es zeigte, wie sehr man sich ein anderes Leben wünschen kann, als die eigenen Eltern es führen und dadurch die Beziehung zu seiner eigenen Tochter immer wieder belastet. Und es zeigt, wie eine fast fremde Enkeltochter doch in ein Leben passen kann, welches ihrem gewohnten so unähnlich ist und doch genau das Leben ist, was man sich für sein eigenes Kind immer gewünscht hat.

Die Frauen von Kilcarrion könnten unterschiedlicher kaum sein und doch wollen sie alle nur Eines: ein glückliches Leben für sich selbst und ihre Familie. Es dauerte aber lang, bis das deutlich wurde und ich einen Bezug zu den Charakteren und ihren Gefühlen aufbauen konnte. Das lag nicht daran, dass die Protagonisten nicht authentisch wären – denn das sind sie definitiv – sondern daran, dass das Verhältnis zwischen den Personen der Geschichte meist einfach kühl und abweisend ist – Ganz dem Motto, harte Schale, weicher Kern, denn das passt hier als Beschreibung sehr gut. Jede der drei Frauen, egal ob Kate, Joy oder Sabine, haben sich lange keine Gedanken darüber gemacht, was ihr Verhalten in den anderen Auslösen könnte und dennoch hat man auch eine wunderbare Entwicklung miterleben dürfen, bei welcher sie sich immer weiter öffneten und versuchten, die anderen Frauen zu verstehen.

Dieses Buch ist eine Geschichte, die zeigt, dass kein Leben perfekt ist. Dass es okay ist, wenn man die Entscheidungen der eigenen Familie mal nicht nachvollziehen und verstehen kann. Es zeigt, wie wichtig es ist an Beziehungen zu arbeiten – egal ob an der zum Partner, zu den Eltern, zum eigenen Kind oder zu guten Freunden – nichts darf selbstverständlich sein und genau diese Message wurde für mich deutlich beim Lesen. 

Wie gewohnt ist auch dieses Buch von Jojo Moyes wieder sehr bildhaft und gefühlvoll geschrieben. Vor allem die Rückblicke in die Vergangenheit, aus Joys und Edwards Leben und was sie zusammen durchgestanden haben, fand ich jedes Mal wieder toll zu erleben, da sie aus einer Welt kommen, wie wir sie uns heute kaum noch vorstellen können.

Ich habe es wieder sehr genossen eine Geschichte der Autorin zu lesen und auch, wenn sie vielleicht nicht perfekt ist, wurde es für mich ein Buch, was ich sehr lieben gelernt habe und vielleicht sogar noch einmal lesen werde. Ich kann dieses Buch wirklich jedem Leser und jeder Leserin empfehlen, die Geschichten aus dem normalen Leben lieben, auch wenn es an einigen Punkten tief ins Herz geht.

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