“Die Erben des Winters: Eisiges Gold” von Maya Shepherd
Ihr Lieben,
“Eisiges Gold” ist für mich das erste Buch, welches ich bewusst von der Autorin gelesen habe. Die ersten zwei Bände ihrer Grimm-Chroniken habe ich zwar auch gelesen, aber das ist so lange her, dass ich mich kaum daran erinnern kann. Ich war sehr neugierig auf ihr neues Buchbaby und bin sehr froh, dass ich es lesen durfte, denn die Geschichte war in meinen Augen etwas ganz Besonderes.
Klappentext: Das Reich des Winters ist von Krieg zerrüttet, trotzdem eröffnet der Winterkönig die alljährliche Ballsaison. Während des Fests kommt es zu einem Anschlag, den die königliche Familie nur knapp überlebt. Nach diesem traumatischen Ereignis wird Eisprinzessin Mariya von Albträumen geplagt, die sie als Warnung für die Zukunft deutet. Sie sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt, als sie von ihrem Kindheitsfreund Koray erfährt, wie schlecht es um das Volk steht. Um zu helfen, schließt sie sich den rebellischen Nihilisten an.
Sie ahnt nicht, dass ihr Handeln eine fatale Kettenreaktion auslöst, die nicht nur das Ende für ihre Familie, sondern auch für das ganze Reich bedeuten könnte.
In diesem Buch begleiten wir Mariya, die behütet im Palast aufwuchs und nichts davon mitbekommen hat, was außerhalb der Palastmauern wirklich stattfindet. Dadurch ist sie anfangs auch sehr naiv in ihrem Denken und Handeln, eine typische Prinzessin eben. Was ich toll zu beobachten fand, war, dass sie ihrem Freund Korey glaubt und ihre Eltern daher mit den Anschuldigungen konfrontiert, nicht aufgibt und immer weiter kämpft. Sie verschließt ihre Augen nicht vor den Grausamkeiten in ihrem Reich und versucht zu helfen, wo sie nur kann.
Daher finde ich das Cover des Buches einfach perfekt gewählt, es zeigt deutlich, wie die Königsfamilie unter ihrer Glaskugel lebt und alles “Schlechte” keinen Weg ins innere findet. Aber auch abgesehen davon, dass es perfekt zur Geschichte passt, finde ich es einfach wunderschön gestaltet und ich freue mich schon darauf, wenn es auch endlich als Print in meinem Regal steht.
Beim Lesen fand ich es erschreckend, wie nah diese Geschichte an unserer aktuellen Realität ist. Ich hatte mehr als einmal Gänsehaut, wenn ich nur daran dachte, dass solch schlimmer Krieg auch unser Leben aktuell begleitet und war durch das Lesen gedanklich noch mehr bei den Menschen in der Ukraine, die gerade für ihre Rechte kämpfen. Maya Shepherd hat die Gefühle und Emotionen in ihrem Buch gut aufgegriffen, dass es teilweise auch beklemmend war zu lesen und ich sehr ergriffen vom Schicksal der Menschen gelesen habe.
Trotz der beschriebenen Situationen im Buch habe ich die Geschichte dennoch gern gelesen. Maya hat einen wundervollen bildhaften Schreibstil, ohne dabei zu detailliert zu beschreiben. Es hat sich wahnsinnig gut lesen lassen und auch der Spannungsbogen war gut aufgebaut, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Vor allem der Aufbau der Welt hat mir gefallen, so sind die einzelnen Reiche nach den uns bekannten Monaten benannt und ich hatte als Leserin eine gute Vorstellung davon, wie es im jeweiligen Reich klimatisch wohl sein wird.
Alles in allem kann ich sagen, dass es eine tolle Geschichte war. Ein guter Mix aus Spannung und Gefühl, welcher mich mit sich gerissen hat. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und kann das Buch jedem empfehlen, der gern Fantasy in fremden Reichen mit einem historischen Touch liest.