Hörbücher

“Die Spiegelreisende – Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast” von Christelle Dabos

Ihr Lieben,

nach Beenden des ersten Bandes der Spiegelreisenden war ich mir ehrlich gesagt unsicher, ob ich die Reise von Ophelia weiter verfolgen möchte oder nicht, da der Reihenauftakt mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. Dennoch war ich auf eine Weise neugierig, wollte wissen, wie es wohl weiter geht und habe mich dann dazu entschlossen einfach auf das Hörbuch umzusteigen. 

Anfänglich hatte ich meine Probleme mit der Sprecherin, da sie sehr langsam und ruhig gesprochen hat, aber bei längerem Hinhören passte genau diese Art immer mehr zu der Geschichte und ich gewöhnte mich gut daran, fand diese Art des Lesens zum Ende hin sogar angenehm und habe ihr gern gelauscht – manchmal muss man der anfänglichen Skepsis doch den Kampf ansagen. Laura Maire hat die einzelnen Charaktere gut interpretiert und so stach jeder einzelne durch seine eigene Stimmenfarbe hervor, auch wenn mir die für Ophelia selbst nach wie vor die Liebste unter allen war.

Wo wir schon zu dem Punkt kommen, der mich generell an dieser Reihe stört –> die vielen vielen Charaktere! Ich habe normalerweise keine Probleme damit, wenn Geschichten durch viele Charaktere erzählt wird, doch hier sind es mir leider einige zu viel, sodass ich selbst jetzt, nachdem ich auch den zweiten Band beendet habe, noch immer nicht so ganz weiß, wer eigentlich wer ist und mit wem wie in Verbindung steht. Es ist für mich ein einziges großes Wirrwar und ich glaube nicht, dass sich das für mich irgendwann entknoten wird. 

Aber von dem Geschehen her gefiel mir dieser zweite Band schon einiges besser als sein Vorgänger. Ich habe zwar eine ganze Weile gebraucht, bis ich mich mit der Geschichte anfreunden konnte, da auch hier alles wieder deutlich langsamer geschieht, als ich es aus anderen Büchern kenne, aber ab ca. der Hälfte nahm die Geschichte etwas an Fahrt auf und man bekam zwischenzeitlich sogar das Gefühl, dass die Ereignisse sich überschlagen. Nach wie vor hatte ich hier aber meine Probleme dem zu folgen, da ich eben die Charaktere nicht so recht auseinander halten konnte.

Schade finde ich an dieser Reihe nach wie vor, dass es keine wirklichen Beziehungen gibt und alles eigentlich eher durch Machtgier, Intrigen und Lügen angetrieben wird. Ich würde mir wünschen, dass auch mal einige positivere Dinge passieren, denn so wirkt es alles etwas ehr bedrückend und gibt uns als Lesern/Hörern nicht wirklich viel Hoffnungen darauf, dass die Geschichten ein gutes Ende nehmen könnten. 

Zum aktuellen Zeitpunkt kann ich auch nicht wirklich sagen, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde oder nicht. Mir hat dieser zweite Teil zwar besser gefallen, aber ich würde noch immer nicht behaupten, dass das Geschehen mich neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht hat. Dass die Reihe viel positives Feedback bekommt ist mir durchaus bewusst und es wird viele Leser und Hörer geben, die genau diese Art Geschichten mögen – ich gehöre nur leider nicht dazu. Geschichten können gern hinterhältig, intrigant und grauenvoll sein, aber ein Hauch “Liebe” und “Freundschaft” gehört für mich einfach dazu und das kommt mir in “Die Spiegelreisende” leider zu kurz. 

Um es auf den Punkt zu bringen: Eine bessere Fortsetzung als erwartet, aber dennoch nicht das, was ich gehofft habe zu bekommen.

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