“Die Vanderbeekers retten Weihnachten” von Karina Yan Glaser
Ihr Lieben,
an “Die Vanderbeekers retten Weihnachten” kam man vergangene Weihnachten kaum vorbei – es stach einem auf jedem 3. Instagram-Profil ins Auge und so wurde ich immer neugieriger auf das kleine Büchlein. Ich fragte es beim Verlag an und bekam es dann als eBook. Ein Weihnachtsbuch nach Weihnachten? Das geht? Ja – das geht 😉 Wie sagen einige immer? “Nach Weihnachten ist vor Weihnachten” und damit haben sie recht. Warum sollte man sich solchen Geschichten nicht auch zu jeder anderen Zeit im Jahr widmen können?
An was denkt ihr, wenn ihr den Titel hört? Mir schoss sofort in den Kopf, dass das Weihnachtsfest droht eine Katastrophe zu werden und die Familie alles daran setzen muss, dass dies nicht geschieht. Doch beim Lesen fiel mir auf, dass die Geschichte zwar zu Weihnachten spielt und dieses Fest nicht sehr glücklich ausfallen würde, wenn nicht schnell etwas geschieht, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass es nicht wirklich um Weihnachten an sich geht. Der Familie wird kurz vor diesem tollen Fest mitgeteilt, dass ihr Mietvertrag nicht verlängert wird und sie zum Jahresende aus der Wohnung raus sein müssen. Katastrophe! SO kurz vor Weihnachten? Und dann auch mit 5 Kindern? Wie soll das klappen? Wie soll man so schnell eine neue Wohnung finden?
Die Vanderbeekers hängen nicht nur an der Wohnung, sondern auch an der Gegend selbst. Herr Vanderbeeker ist dort aufgewachsen und möchte auch nicht fort, aber alles schreit danach, dass es so kommen wird. Vor allem die Kinder leiden unter der Situation und wollen sich nicht geschlagen geben. Sie hecken Pläne aus, um ihren Vermieter umzustimmen und versuchen dabei alles, was in ihrer Macht steht.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach den ersten 2/3 des Buches am Verzweifeln war, da mir die Geschichte an sich zwar zugesagt hat, aber alles rundherum leider nicht. Ich fand die Kinder einfach nur sehr anstrengend und die Eltern machten es auch nicht besser. Beim Lesen bekommt der Leser mit, dass die 5 Kinder unterschiedlichen Alters sind, dennoch wirkt es immer wieder danach, als würden sie alle ein Alter und auf gleichem Level sein. Sie wirkten überdreht und ungezogen und für mich leider oft auch nervig. Die Eltern dagegen machten den Eindruck, dass der Vater der Held aller Kinder sei und einfach alles richten könnte und die Mutter nichts zu sagen hätte. Ich musste mich leider zwischendurch etwas durch die Geschichte quälen, aber umso weiter ich las, umso besser wurde sie und zum Schluss bekam ich eine Geschichte in die Hand, in welcher es um Liebe, Familie, Zusammenhalt und Verlust ging. Eine Geschichte, welche zeigt, wie missverstanden man sein kann und wie wichtig es ist, alle Fakten zu kennen, bevor man ein Urteil fällt.
Ich bin im nachhinein sehr glücklich, dass ich durchgehalten habe und konnte meine anfängliche Skepsis in Begeisterung wandeln, da das Buch neben einem tollen Schreibstil auch eine wunderschöne Geschichte birgt.