“Emily Seymour: Totenbeschwörung für Anfänger” von Jennifer Alice Jager

Titel: Emily Seymour – Totenbeschwörung für Anfänger

Autor: Jennifer Alice Jager

Verlag: Ravensburger Verlag GmbH

Preis: 17,99€

ISBN: 978-3473402229

Seiten: 416

Klappentext: Es gibt keinen schlechteren Start in eine Beziehung, als den süßen Typen, in den man sich Hals über Kopf verliebt hat, aus Versehen umzubringen. Genau das passiert der untalentierten Totenbeschwörerin Emily Seymour – und nun muss sie einen Weg finden, Ashton wiederzubeleben. Doch es steckt mehr hinter seinem Ableben, als Emily ahnt. Schon bald muss sie mit einem schlecht gelaunten Untoten an ihrer Seite die größte Verschwörung aufdecken, die die magische Welt je gesehen hat.

Ihr Lieben,

Geschichten über Hexen – bzw. in diesem Fall über Nekromanten – sind zur Zeit wieder aktueller denn je, was mein Fantasyherz höher schlagen lässt, denn so gibt es jede Menge toller Geschichten zu entdecken. Mit “Emily Seymour” hat Jennifer Alice Jager eine Geschichte auf die Welt losgelassen, die nicht nur eine spannende Storyline enthält, sondern auch mit jeder Menge Witz, Gefühl und tollen Charakteren besticht.

Gleich zu Beginn des Buches erfahren wir, dass unsere Protagonistin Emily zwar einer Nekromantenfamilie entspringt, aber anders als ihre Familienmitglieder keine erkennbare Magie aufweist. Um ihre Familie dennoch zu unterstützen nimmt sie an deren Ritualen teil – und bringt bei einem davon prompt Ashton um – einen Nekromanten einer Familie, mit welcher die Seymours nicht ganz gutgestellt sind. Mit der Hilfe ihrer besten Freundin versucht Emily nun, diesen süßen Typen wieder zum Leben zu erwecken und stößt dabei auf einige Hindernisse und Geheimnisse, die ihre Welt komplett auf den Kopf stellen.

Emily selbst habe ich direkt zu Beginn des Buches in mein Herz geschlossen, denn in ihrem Alltag ist sie mehr als Tollpatschig – was mich irgendwie auch sehr an mich selbst erinnert hat. Sie ist mal nicht die kleine perfekte Protagonistin, die ganz allein die Welt retten möchte, sondern steht dazu, auch Hilfe zu brauchen und diese anzunehmen, wenn auch nicht von ihrer Familie. Sie traut sich nicht mehr zu, als sie tatsächlich kann und gibt offen zu, wenn sie sich selbst etwas nicht zutraut. Im Laufe der Geschichte wächst sie jedoch immer weiter über sich hinaus und zeigt, dass man vieles schaffen kann, wenn man es nur will und auch nicht davor zurückschreckt, andere um Hilfe zu bitten.

Ashton hingegen musste mich erst von sich überzeugen, denn er war ein super grummeliger Zeitgenosse, der anfangs nur selten seine freundliche Seite gezeigt hat – was ja irgendwie verständlich ist in seiner Situation. Doch nach und nach lässt er dann durchblicken, dass er eigentlich doch nicht so ein Griesgram ist, wie anfänglich gedacht. Wir brauchten unsere Zeit uns einander anzunähern, aber still und heimlich hat er sich dann doch in mein Herz geschlichen.

Anders als Emily selbst konnte ich ihrer Familie jedoch nichts abgewinnen, da wirklich niemand an die anderen denkt. Jeder ist nur mit sich selbst beschäftigt, denkt nur ans eigene Wohl oder wie man wem was ankreiden kann. Alle machen nur ihr eigenes Ding und stehen Emily auch null bei, als sie sich Sorgen um ihre Zukunft macht nach dem Malheur von Ashtons Tod. Ashtons Familie ist dagegen komplett anders, allen freundlich gestimmt und hilfsbereit, sodass man sich bei ihnen nur wohlfühlen kann. Vor allem Ashtons Schwester überzeugte direkt mit ihrer offenen und herzlichen Art.

Aber nicht nur die Charaktere wirkten auf mich gut ausgearbeitet und authentisch, auch die Handlung selbst konnte mich komplett überzeugen. Es wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig, immer passierte etwas und auch die ruhigeren Szenen machten einfach nur Spaß. Einen großen Anteil daran wird auch der Humor haben, der uns Leser_innen hier auf vielen Seiten begegnet und mir so sehr viel Freude gebracht hat. Auch der lockere Schreibstil der Autorin hat es so leicht gemacht, der Geschichte zu folgen und auch an ihr dran bleiben zu wollen – daher bin ich nun super gespannt, wie es im zweiten Band wohl weitergehen wird.