Rezensionen

“Sister of the Stars” von Marah Woolf

Ihr Lieben,

bei Büchern von Marah Woolf kann man sich immer darauf verlassen, dass man eine tolle Geschichte bekommt, die uns als Leser total mitreißen wird. Nachdem ich nun “Sister of the Stars” beendet habe, ging es mir auch hier wieder genauso – jedoch habe ich diesmal darauf warten müssen, dass die Geschichte für mich das wird, was ich bei Marah erwarte. Im Nachhinein denke ich mir aber, dass es daran liegen wird, dass ich unmittelbar davor die Angelus-Saga beendet habe, welche mich total geflasht hat und ich wohl noch zu sehr in der Geschichte steckte – ich werde zu schnell ein neues Buch von Marah gelesen haben und das hatte es dann natürlich schwer da mithalten zu können.

Diese Geschichte dreht sich um Vianne, die durch eine Krankheit ihre Hexenkräfte verloren hat, und ihre beiden Schwestern Aimée und Maelle, welche in ihr Heimatdorf zurückkehren um mit Ezra, Viannes großer jedoch unerwiderter Liebe, über eine Einigung im Kampf gegen die Dämonen zu verhandeln. Doch Ezra geht schon seinen eigenen Weg und Vianne muss feststellen, dass sie in seinem Leben nicht mehr vorkommt.

Ich hatte diesmal leider große Probleme in die Geschichte zu finden. Lange habe ich den “roten Faden” der Handlung gesucht, da mir nicht klar wurde, worum genau es wirklich geht. Doch als mir das endlich klar wurde, hat auch die Geschichte der Hexenschwestern mich wieder überzeugen können, sodass ich immer weiter lesen wollte. Marah hat hier wieder stark mit unseren Gefühlen gespielt, es war eine Achterbahnfahrt an Emotionen zwischen Hoffnung und Verlust. Die Spannung baute sich während der Handlung immer weiter auf und endete mit einem Cliffhanger, der nicht einfach zu verkraften ist – weshalb ich sehr froh bin, dass die Reise in Band 2 bald schon weiter geht.

Aber auch die Charaktere konnte ich lange nicht einschätzen. Selbst jetzt noch, nach dem Lesen, sind sie mir nicht alle so klar. Vianne ist auf der einen Seite eine starke junge Frau, die für sich, ihre Ziele und die Leute, die sie liebt, kämpft und einsteht, dabei ihre eigenen Wünsche und Träume hinten anstellt und genau weiß, was das Ziel ist. Auf der anderen Seite bemitleidet sie sich aber auch immer wieder selbst. Seien es ihre verlorenen Kräfte oder die unerwiderte Liebe zu Ezra – sie sieht sich immer wieder als Opfer und ab und an wurde das etwas…anstrengend. Sie ist naiv, was aber auch ihrem jungen Alter geschuldet sein kann, denn einige Entscheidungen und ihre Ergebnisse hätte sie umgehen können, wenn sie sich nicht immer und überall Hoffnungen machen würde, bei welchen sie von vornherein weiß, dass daraus nichts werden kann.

Auch Ezra kann ich noch immer nicht einschätzen. Er trägt eine große Verantwortung, geht dadurch Wege, die ihn in seinem eigenen Leben und Glück einschränken und ist sich vollkommen bewusst, auf was er dafür verzichtet. Er stößt Vianne immer wieder von sich, um kurz danach doch wieder bei ihr anzukommen und den eigenen Gefühlen nachzugehen, immer in dem Wissen, dass es dennoch kein Happy End für die Beiden geben wird. In diesen Momenten war Ezra mir leider immer unsympathisch, da ich finde, dass dieses Verhalten einfach egoistisch ist. Er weiß, wie Vianne für ihn empfindet, dass sie ihn nie wegstoßen würde und sorgt so immer wieder dafür, dass es ihr damit schlecht geht. Ich hoffe, dass sich das im weiteren Verlauf der Bücher noch ändern wird, denn hier tut Vianne mir einfach immer leid. 

Am sympatischsten ist mir im übrigen der Caleb – ein Dämon, der auf der Seite des “Guten” kämpft und kein Geheimnis aus seinem Interesse an Aimée macht. Er hat immer einen lustigen Spruch auf Lager, wirkt eher wie der “Witzbold” der Geschichte, trägt aber in den wichtigen Momenten auch die Verantwortung für den weiteren Verlauf der Verhandlungen. Ich hoffe wir sehen noch sehr viel mehr von ihm.

Anfangs hatte ich auch meine Probleme mit der Welt, in welcher die Geschichte spielt, denn sie ist deutlich moderner als erwartet. Denkt man bei Hexen, Magiern und Dämonen eher an ein Bild, welches dem mittelalterlichen Leben ähnelnt, bekommt man eher die moderne Welt, in welcher statt auf Pferden geritten in AUtos gefahren wird. Das war für mich zuerst ein befremdliches Bild und hatte nicht ganz gepasst, aber im Laufe der Geschichte habe ich mich daran gewöhnt und mittlerweile achte ich darauf gar nicht mehr so sehr.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten hat sich “Sister of the Stars” für mich zu einem tollen Buch entwickelt, bei welchem ich unbedingt wissen möchte, wie die Reise weiter geht. 

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