“Jedes Jahr im Juni” von Lia Louis
Ihr Lieben,
ich hatte im Vorfeld schon viele positive Meinungen zu “Jedes Jahr im Juni” gehört und hatte daher hohe Erwartungen an die Geschichte – was ich eigentlich immer nicht mag, denn so kann man schneller enttäuscht von einem Buch sein, was eigentlich eine tolle Geschichte beinhaltet. Doch die Sorge war unbegründet, denn bei diesem Buch wollte ich nicht, dass es jemals endet.
Klappentext: “Für Emmie ist Lucas die ganz große Liebe – seit dem Tag, als sie einen roten Luftballon mit einem Brief in den Himmel steigen ließ und Lucas ihr antwortete. Emmie weiß, dass er ihr Seelenverwandter ist, und doch hat sie es nie übers Herz gebracht, Lucas ihre Gefühle zu gestehen. Jedes Jahr treffen sich die beiden am selben Ort. Jedes Jahr hat er ein ganz besonderes Geschenk für sie. Und jedes Jahr hofft Emmie aufs Neue, dass Lucas sich auch in sie verlieben wird. Doch dieses Jahr ist alles anders. Denn was Lucas ihr verkündet, lässt Emmies Herz in tausend Stücke zerbrechen. Hat sie ihn damit für immer verloren?”
Ich hatte zwar anfänglich Schwierigkeiten in das Buch zu finden, da ich keinen wirklichen Bezug zur Geschichte aufbauen konnte, aber ab einem gewissen Punkt war ich dann doch von ihr gefangen und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen – oder einsehen, dass das Buch jemals enden wird. “Jedes Jahr im Juni” ist für mich ein richtiges Wohlfühlbuch über Freundschaft, Liebe, Verlust und Vertrauen. Es zeigt, wie sehr zwei Menschen zusammenwachsen können und wie sehr man in schweren Zeiten für einander da sein sollte. Es zeigt, wie sehr Enttäuschungen schmerzen können und dass man sich auch in den Menschen, die man liebt, täuschen kann oder dass es auch okay ist, jemandem zu verzeihen. Beim Lesen habe ich so einiges an Gefühlen durchlebt und habe immer wieder mit Emmie mitfühlen können.
Emmie ist ein Charakter, welcher mir auf Anhieb sympathisch war. Sie ist freundlich und für ihre Mitmenschen da, versucht immer alles richtig zu machen, aber kann sich auch Fehler eingestehen. Auch wenn sie das gar nicht immer möchte, sieht sie immer das Gute in den Menschen, was es ihr schwer macht zu zeigen, wenn sie jemanden nicht leiden kann oder sich von der Person verletzt oder missachtet fühlt. Aber vor allem ist sie treu. Wenn sie jemanden in ihr Herz geschlossen hat, dann gehört eine ganze Menge dazu, dass man dieses wieder verlässt und auch wenn offensichtlich etwas anders ist, als sie denkt, versucht sie die Person noch zu verteidigen.
Lucas hingegen…ich hab eine gespaltene Meinung zu ihm. Er war mir anfangs wirklich sympathisch und ich mochte ihn auch, aber er entwickelte sich nach und nach zu einem Charakter, den ich nicht unbedingt meinen Freund nennen wollen würde. Aber ich kann das nicht näher erklären ohne zu spoilern, deshalb belasse ich es jetzt dabei.
Das Buch hat Witz und Gefühl und war für mich die perfekte Sommerlektüre. Vor allem durch die Rückblicke in die Vergangenheit von Emmie und Lucas konnte man die Verbindung der Beiden immer besser verstehen und merkte, worauf ihre Freundschaft basiert. Für mich war es toll zu sehen, dass Emmie – deren Mutter sich kaum für sie interessiert und der Vater unbekannt ist – von Lucas Familie so herzlich aufgenommen wurde und einfach dazu gehört, dort selbst eine neue Familie finden konnte.
Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, wenn man eine tolle Geschichte sucht, die einfach Spaß macht gelesen zu werden, die keine Längen hat und in welcher man sich einfach verlieren kann.