“Ein Schotte unterm Mistelzweig” von Stefanie Lahme
Titel: Ein Schotte unterm Mistelzweig
Autor: Stefanie Lahme
Verlag: Piper Gefühlvoll
Preis: 13,00€
ISBN: 978-3492505468
Seiten: 272
Klappentext: Ausgerechnet unter einem Mistelzweig begegnet Jessica ihrem Traummann. Leider kommt ihr jemand beim Küssen zuvor und sie muss mit Tony, seinem grantigen Bruder, vorliebnehmen, der sich als ihr Pensionswirt herausstellt. Doch während der turbulenten Weihnachtstage im Bed and Breakfast verliebt sich Jessica nicht nur in die raue Schönheit der Isle of Skye, sondern auch in den gar nicht so mürrischen Tony. Zwischen nörgelnden Pensionsgästen und verkohlten Scones setzt sie alles daran, die Pension vor dem drohenden Ruin zu retten und das Herz des spröden Schotten zu erobern.
Ihr Lieben,
Weihnachtsromane gehören für mich mittlerweile zur Weihnachtszeit dazu und ich freue mich immer wieder darüber, in der schönsten Zeit des Jahres gemütliche Geschichten lesen zu können, weshalb ich mich sehr auf “Ein Schotte unterm Mistelzweig” gefreut hatte. Und auch, wenn es wirklich eine nette Geschichte für Zwischendurch gewesen ist – abgelegen jeglicher Zivilisation in einem Cottage in Schottland – gab es ein paar Dinge, die für mich meine Begeisterung der Geschichte gegenüber doch geschmälert haben.
Zum Einen wird Tony direkt im Klappentext als mürrisch beschrieben – was er zwar ist – jedoch wechselt seine Laune von Jetzt auf Gleich in einem Tempo, wo man kaum hinterher kommt, nicht weiß, was diesen Umschwung ausgelöst hat und dadurch teilweise für mich auch nicht nachvollziehbar war. Ist er in der einen Situation noch maulig und mit allem unzufrieden, sprüht er gefühlt 3 Zeilen später vor Lebensfreude und Euphorie. Dadurch war es für mich recht schwer ihn wirklich einordnen und eine Bindung zu ihm aufbauen zu können.
Auch ist mir immer wieder aufgefallen, dass Tony sowie auch Jessica etwas behaupten, beschließen etc., kurz danach aber genau das Gegenteil davon machen oder sagen – es gab wiederholt Situationen, in welchen sich Aussagen und Handlungen widersprochen haben und ich dadurch nie so richtig wusste, was nun eigentlich Sache ist. Vielleicht kam genau deswegen auch die Anziehung zwischen ihnen für mich wie aus dem Nichts.
Jessica war für mein Empfinden etwas naiv und ambivalent in ihrem Verhalten, wirkte oftmals unsicher und wankte in ihren Entscheidungen und Träumen. Aber im Laufe der Geschichte wurde ihr dann doch klarer, was sie wirklich will – auch wenn sie sich nicht immer getraut hat, das auch zu sagen.
Positiv zu erwähnen ist hier vor allem die tolle Beschreibung der Landschaft und Umgebung vom Cottage, welche ich mich bildlich vorstellen konnte. Die Autorin hat es mit ihren Worten geschafft, mich nach Schottland reisen zu lassen, obwohl ich noch nie in dieser Gegend gewesen bin – mein Wunsch, einmal dorthin zu reisen und die raue Natur Schottlands zu erkunden, wurde mit diesem Buch definitiv geweckt.
Für mich war “Ein Schotte unterm Mistelzweig” ein netter Read zwischendurch, mit etwas blass und oberflächlich dargestellten Charakteren, aber einer wundervollen Beschreibung der Umgebung. Wer also Wert auf eine toll beschriebenen Landschaft legt und sich gern in die Natur Schottlands entführen lassen möchte, kommt hier definitiv auf seine Kosten.