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“You are (not) safe hier” von Kyrie McCauley

Titel: You are (not) safe here

Autor: Kyrie McCauley

Verlag: DTV

Preis: 15,95€

ISBN: 978-3423740555

Seiten: 400

Klappentext: Wenn die größte Bedrohung für dein Leben dort lauert, wo du dich am sichersten fühlen solltest – in deinem Zuhause

Tausende Krähen belagern die Kleinstadt Auburn, Pennsylvania, und es werden immer mehr.  Alle Einwohner empfinden dies als Bedrohung – alle außer der 17-jährigen Leighton und ihren beiden jüngeren Schwestern. Denn die größte Gefahr lebt in ihrem Zuhause: ihr Vater, der immer wieder gewalttätig wird – und ihre Mutter, die schweigt und ihn nicht verlässt. Und die Nachbarn, die konsequent wegschauen. Leighton würde nichts lieber tun, als der Stadt den Rücken zu kehren, aber sie kann und will ihre Schwestern nicht zurücklassen. Denn eins ist klar: Irgendwann wird die Situation eskalieren…


Ihr Lieben,

dieses Buch zu bewerten fällt mir unglaublich schwer – nicht, weil es mir nicht gefallen hätte, denn das tat es, sondern einfach aufgrund der sehr ernsten und wichtigen Thematik. Es geht um häusliche Gewalt und wie schwierig es ist, dieser zu entkommen. Es ist ein Buch, in welchem die Autorin ihr eigenes Schicksal verarbeitet – und wer bin ich, um darüber werten zu dürfen? Ich bin froh, dass mich das Buch überzeugen konnte, andernfalls wüsste ich noch weniger, was ich schreiben sollte.

In diesem Buch begleiten wir Leighton, welche in jungen Jahren erfahren muss, wie es ist, in einem Haus aufzuwachsen, welches geprägt ist durch die Launen des Vaters und dessen Gewalt. Wir erleben, wie sehr sie darunter leidet, auf der einen Seite für ihre kleinen Schwestern da zu sein, auf der anderen Seite dieser Hölle aber einfach nur entkommen zu wollen. Es ist ein Spagat, welchen sie versucht so gut wie nur möglich zu bewältigen, ohne ihr eigenes Ziel aus den Augen zu verlieren.

Was mir persönlich sehr gefallen hat, war der Vergleich mit den Krähen. Im Laufe der Geschichte beobachten wir als LeserInnen, wie sich die Population der gefiederten Tiere immer weiter vermehrt, tausende an Krähen tagtäglich hinzukommen – und das im Verhältnis zu der Belastung, welche Leighton erfährt. Eine bildliche Darstellung des inneren Drucks – für mich ein perfekt gewähltes Sinnbild, was in diese dramatische Geschichte sehr gut gepasst hat.

Aber nicht nur die Häusliche Gewalt wird hier thematisiert, auch wichtige Themen wie Feminismus, Rassismus und gesellschaftlicher Druck im allgemeinen finden hier ihren Platz. Ich muss ehrlich sagen, dass die Autorin das für mich unglaublich gut umgesetzt hat und die Autorin ein wirklich gutes Debut herausgebracht hat. Sie zeigt, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen. Für die Menschen im eigenen Umfeld da zu sein, sie zu unterstützen und soweit es einem selbst möglich ist, einzugreifen und zu helfen.

Mehr werde ich an dieser Stelle nicht anbringen, denn das Buch spricht für sich – ich kann nur sagen, dass es ein wundervoller Coming-of-Age-Roman ist, welchen ich gern gelesen habe und dringend empfehlen kann.

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