“Gifted: Hast du die Gabe, hast du die Macht” von Kerstin Gulden
Titel: Gifted – Hast du die Gabe, hast du die Macht
Autor: Kerstin Gulden
Verlag: Rowohlt
Preis: 20,00€
ISBN: 978-3499008443
Seiten: 416
Klappentext: In Lundenburgh gelten magische Kräfte als Geburtsrecht oder als Bestimmung. Die Menschen mit dieser Gabe, die Shaper, besitzen und bestimmen alles. Pear und Balthazaar, die zu den Nons gehören, bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Gabe zufällig bei ihnen zeigt. Als eines Tages genau das bei Balthazaar geschieht, wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt. Balthazaar wird in die Burgh geholt, eine Schule zur Ausbildung seiner besonderen Fähigkeiten. Im Machtpoker der Menschen mit und ohne Gabe kämpfen die beiden zunehmend auf gegnerischen Seiten.
Ihr Lieben,
Dystopien – viele lieben sie, manche können gar nichts mit ihnen anfangen. Ich gehöre zur ersten Kategorie und frage mich nach beenden eines solchen Buches immer wieder, wieso ich eigentlich so selten nach diesem Genre greife. Daher bin ich froh mit “Gifted” wieder in eine dystopische Welt eingetaucht zu sein, die mir recht gut gefallen hat – auch wenn noch einige Fragen offen blieben.
Die Geschichte spielt in Lundenburgh, einer Stadt, die geteilt ist in Shaper und Nons, also solchen Menschen, die die Gabe besitzen und denen, die es eben nicht tun. Shaper haben in ihrem Leben alles, was sie sich wünschen könnten und mehr. Nons hingegen ist es verboten Musik zu hören, Filme zu sehen, Bücher zu lesen oder gar auch nur an Farben zu denken. Dies alles soll dafür sorgen, dass sich bei ihnen doch noch die Gabe entwickelt und sie zu Shapern aufsteigen. Die Gebiete könnten unterschiedlicher nicht sein und so ist es klar, dass es auch immer mal wieder zu Reibereien zwischen ihnen kommt. Pear und Balthazar sind Freunde – in Balthazars Nähe traut Pear sich, auch mal gegen die Regeln zu verstoßen und lernt sich selbst immer besser kennen. Doch was macht man, wenn der beste Freund plötzlich ein Shaper ist und ihrer beider Leben noch weniger miteinander vereinbar sind als bisher? Während Balthazar versucht seine Gabe kennenzulernen und sie auch zu beherrschen, versucht Pear ihren Platz in der Welt zu finden und stößt dabei immer mehr auf Fragen, die ihr kaum jemand beantworten kann.
Ich muss sagen, dass mir das Buch wirklich gefallen hat. Diese harte Grenze zwischen Nons und Shapern zeigt deutlich, wo die Unterschiede liegen und wie schwer es ist, diese beiden Arten von Menschen miteinander klarkommen zu lassen. Zwar war mir die Freundschaft zwischen Pear und Balthazar nicht immer greifbar und ich habe mich ab und an gefragt, worauf diese basiert, aber dennoch war deutlich zu erkennen, was die Neuigkeit über Balthazars Gabe für sie bedeutet. Konnten sie sich gerade noch aufeinander verlassen und wussten, dass sie füreinander da sind, ist ihr Leben plötzlich ein ganz anderes und sie müssen getrennt herausfinden, wie es für sie weiter geht. Ich fand gerade die Entwicklung von Pear, nachdem Balthazar in die Burgh gezogen ist, sehr interessant und bewundernswert – ein Stück weit war dieser Schritt für ihre Selbstfindung wichtig und richtig und zeigte ihr, was sie wirklich will.
Was mir bisher noch nicht ganz klar ist, ist die Art, wie die Shaper ihre Gabe nutzen. Es wurde zwar beschrieben, aber wie ich finde, recht oberflächlich, sodass es zumindest für mich nicht gänzlich verständlich war – ich habe lediglich verstanden, dass es einen Push benötigt und die Gabe dann eventuell darauf antwortet. Aber vielleicht wird dies im zweiten Band ja noch etwas besser erklärt.
Alles in allem kann ich sagen, dass “Gifted” ein wirklich gut zu lesendes Buch ist, welches zwar nicht so präsent ist, wie andere Bücher des Genres, aber welchem man durchaus Beachtung schenken könnte, wenn man gerne im Bereich Dystopien liest.