Rezensionen

“Thron aus Sturm und Sternen – Seelendonner” von Annie Waye

Ihr Lieben,

“Thron aus Sturm und Sternen” hatte mich nicht nur durch den wirklich gut klingenden Klappentext direkt gefangen, sondern auch durch das wunderschöne Cover, in das ich mich direkt verliebt habe – ich meine, sieht es nicht einfach nur toll aus? Es hat gleich direkt Lust aufs Lesen gemacht und ich habe eine tolle High Fantasy Geschichte erwartet, die ich auch bekommen habe – nur anders als zuerst gedacht.

Gleich zu Beginn wird man mitten ins Geschehen geworfen. Wir wissen als Leser noch nichts über diese Welt, wie die einzelnen Völker zueinander stehen und warum keiner in Tara’an von Kauna wissen darf. Wieso versteckt sie sich? Und weshalb muss sie so schnell flüchten? Es kommen eine Menge Fragen auf, doch ebenso schnell werden sie auch geklärt. Denn auch wenn noch kein Krieg zwischen den Völkern herrscht, können die Bewohner von Tara’an und Unn alles andere als miteinander leben.

Kauna gehört den Crae an, einem Volk, von dessen Existenz keiner wissen darf. Die Crae sind “Magiebegabte” – so sagt man. Sie bekommen Unterstützung durch ihre Seelentiere – in Kaunas Fall ist das Hana, der Affe – und leben nach ihren eigenen Regeln und Bräuchen, die auf uns Außenstehende oftmals nicht nachvollziehbar wirken. Der Stamm steht immer an erster Stelle, keiner darf “aus der Reihe tanzen”, sonst gibt es Strafen. Einiges wirkt sehr veraltet und überholt, man könnte teilweise denken, dass sich dieses kleine Volk nicht weiterentwickeln möchte, aber für die Bewohner des Stammes hat das alles einen Sinn und sie stehen hinter ihren Regeln.

So auch Kauna, die lieber sich selbst verletzt anstatt auch nur daran zu denken eine dieser Regeln zu verletzen. Sie hält sich strikt an das, wofür sie und ihr Volk stehen und sie setzt sich auch immer wieder für dessen Rechte ein. Doch so ganz weiß ich noch nicht, wo ich Kauna hinstecken soll – auf der einen Seite ist sie in meinen Augen eine wunderbare, starke, junge Frau, die weiß, was sie vom Leben will und sich allen Hürden stellt. Auf der anderen Seite schwankt sie auch immer mal wieder in ihrer Meinung und weiß daher selbst oft genug nicht, für welchen Weg sie sich als nächstes einsetzen soll. 

Aber auch die anderen Charaktere im Buch sind oft zwiegespalten, obwohl sie hinter ihren Entscheidungen stehen. Deema unterstützt Kauna, wo er nur kann. Ihre Meinung zählt und er würde sich lieber eine Hand abhacken anstatt sie ihren Weg allein gehen zu lassen – auch wenn er die Entscheidung nicht immer gutheißen kann und dies mit seiner eigenen Einstellung, für die er sonst alles tut, nur schwer vereinbart.

Die Charaktere des Buches sind authentisch, teilweise rücksichtslos und immer wieder für eine Überraschung gut. Man weiß oft nicht, woran man bei Ihnen ist und so einige haben es definitiv auf meine Hass-Liste geschafft – was an dem Volk liegen könnte, dem sie angehören.

Dieses Buch war für mich wieder etwas Neues und wirkte sehr erfrischend. Ich hatte durchweg meinen Spaß beim Lesen und durch Annies Schreibstil bin ich auch nur so durch die Seiten gerast. Eigentlich habe ich es im Buddyread mit einer Freundin gelesen, aber ich kam an den Punkt, an welchem ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen und es plötzlich beendet habe – ziemlich ungeplant zu diesem Zeitpunkt. Aber es ist eine dieser Geschichten, bei welchen es einfach keinen richtigen Zeitpunkt gibt, wo man es zur Seite legen und eine Pause machen könnte.

Ich bin unglaublich gespannt darauf, wie die Reise von Kauna wohl weitergehen wird und freue mich auf die Fortsetzung. Meinerseits eine klare Leseempfehlung für alle, die gern neue Völker und Welten entdecken.

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